Fürchte dich nicht

Inmitten in diese Nacht
die nicht romantisch ist
sondern dunkel
voller Bangen und
Alltagssorgen

Inmitten in diese
ungerechte Welt
in der es immer noch
narzisstische Herrscher gibt
und hart arbeitende Hirten

Inmitten dieser Nacht
inmitten dieser Welt
wird ein Kind geboren
blutverschmiert
es schreit
es atmet
es saugt
es schaut
es greift
es schläft ein
ein Lächeln auf den Lippen

Inmitten dieser Nacht
erzählen die Engel
von diesem Kind
von einem Wunder
von großer Freude
und neuem Leben
und einem großen Gott
von Frieden auf Erden
und Unmöglichem
das möglich wird

Sie rufen dir und mir zu:
Fürchte dich nicht
vor dem Bösen dieser Welt
fürchte dich nicht
vor dem Versagen
und vor dem Vergleichen
fürchte dich nicht
vor dem neuen Jahr
und dass du nicht genug bist
fürchte dich nicht
vor Verlust und Schmerz
und der Dunkelheit

Dieses Kind ist
ein Wunder
des Lebens
und der Liebe
gewachsen und
im Wachstum
Tag für Tag

Inmitten dieser Nacht
wurde es laut
als dieses Kind geboren wurde
(es war bestimmt keine
stille Nacht)
es wurde Licht
und es wird licht
Frieden und Freude
sind Verheißung

Halte einfach
das Kind im Arm
und staune
über
neugeborenes Leben
und neugeborene Hoffnung
Halte es auch aus
wenn es schreit
Es ist
dein Erlöser
Halleluja!

 

7 Gedanken zu “Fürchte dich nicht

  1. menuchaprojekt schreibt:

    Danke für Deine Zeilen. Kennst Du das Lied „Schrille Nacht, eilige Nacht!“ von Gerhard Schöne? Als Vorlage diente ihm das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht!“. Es ist mir spontan eingefallen bei Deiner Zeile, dass es sicher keine stille Nacht war. Sicherlich nicht, denn wenn ein Baby geboren wird ist das total aufregend. Vor allem, wenn es das erste Kind ist, ist man meistens total aufgeregt. Gerhard Schöne kritisiert jedenfalls die Kommerzialisierung von Weihnachten und kommt zum Schluss „Neu geboren wolln wir sein,
    Christ, in deiner Geburt!“. Das brauchen wir. Und das kommt auch wunderbar in Deinen Zeilen zum Ausdruck.

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  2. mutigerleben schreibt:

    Liebe Theresia,

    Danke für diesen Text. Er berührt mich, vor allem das „dieses Kind ist ein Wunder des Lebens und der Liebe“.
    Wunder des Lebens gibt es mehr, als wir denken – das jeden Falls stelle ich immer wieder fest. Ich denke an das Vertrauen, das schnell wächst, wenn ich mit Frauen aus Syrien, Afghanistan, Palästina, Irak, Iran, Georgien arbeite und mich einlasse auf das Fremde; mich für sie interessiere.
    Ich denke an jedes neugeborene Kind.
    Ich denke an Ruhe, Gelassenheit und Klarheit, die dabei helfen, dass sich ein Kurs zusammen findet.
    Ich denke an das Wort „Entschuldigung“, das – wenn es ernst gemeint ist – einen neuen Umgang miteinander ermöglicht.
    Ich denke an Gänseblümchen, die auch im Winter blühen und jedem Rasenmähen im Sommer trotzen und an Schneeglöckchen, die sich durch den Schnee schieben, wenn ihre Zeit gekommen ist.
    Ich glaube daran, dass jede und jeder die Wunder des Lebens und der Liebe entdecken kann, wenn sie/er mit offenen Augen und offenem Herz unterwegs ist. Und dann kann auch das „Fürchte dich nicht“ des Engels greifen.

    Herzliche Grüße zu Dir
    Judith

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    • the schreibt:

      Liebe Judith, vielen herzlichen Dank für deine Rückmeldung und das Teilen deiner schönen Gedanken. Ich glaube auch, dass inmitten dieser Welt – und selbst inmitten unserer Nächte – so viele Wunder des Lebens und der Liebe zu finden sind – und immer wieder Gott uns gerade darin begegnet!! Liebe Grüße, Theresia

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